Tutanchamun war Kind aus Inzest-Beziehung

Tutanchamun gilt als berühmtester ägyptischer Pharao. Das liegt vor allem an den ungewöhnlich reichhaltigen Grabbeigaben, die Ägyptologen neue Einblicke in die Kultur des Alten Ägypten gewährten. Das politische Wirken des Regenten, der den Thron schon als Kind bestiegen hatte, war dagegen weniger spektakulär. Der Pharao starb nach nur neunjähriger Regentschaft um 1324 v. u. Z. im Alter von nur 19 Jahren.

Nun hat eine Gruppe von Forschers aus Ägypten, Deutschland und Italien das Rätsel um Abstammung und Tod von Tutanchamun gelüftet. Genanalysen von insgesamt 16 Mumien enthüllen den Stammbaum des Herrschers über fünf Generationen. Demnach stammt Tutanchamun aus der Beziehung des berühmten Pharaos Echnaton mit dessen Schwester. Grund für das plötzliche Ableben des Regenten im Alter von 19 Jahren war vermutlich eine schwere Malaria in Kombination mit einer Knochenerkrankung, wie das Forscherteam im »Journal of the American Medical Association« (Bd. 303, S. 638) schreibt.

Dass Tutanchamun aus einer Inzestbeziehung stammt, erklärt auch seine schlechte gesundheitliche Verfassung. Der Studie zufolge hatte er eine Gaumenspalte und eine Wirbelsäulenverformung. Im linken Fuß litt er an dem erblich bedingten Freiberg-Köhler-Syndrom und einem Klumpfuß. Diese Gehbehinderung ist vermutlich auch der Grund dafür, dass Tutanchamun in Bildern auffällig häufig sitzend dargestellt wird – sogar beim Jagen.

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