Während einer Nilkreuzfahrt bieten die Reiseunternehmen ihren Gästen die Gelegenheit, Ausflüge zu Sehenswürdigkeiten aus der Zeit der Pharaonen zu unternehmen. Einige dieser Ausflüge sind im Reisepreis enthalten, andere müssen zugebucht werden. Der Doppeltempel von Kom Ombo gehört allerdings in die Epoche der Ptolemäer. Er entstand in der Zeit der Besetzung Ägyptens durch dieses Volk und aus der anschließenden Zeit der römischen Besetzung.
Kom Ombo in Oberägypten
In Oberägypten am östlichen Nilufer liegt die Stadt Kom Ombo. Ca. 3,5 km südwestlich der 70.000 Einwohner zählenden Stadt liegt die altägyptische Tempelanlage von Kom Ombo. Die heute noch sichtbaren Teile des Doppeltempel von Kom Ombo werden auf die Herrschaftszeit der Ptolemäer über Ägypten datiert. Ein kleiner Teil des Doppeltempel von Kom Ombo datiert auch noch aus der Zeit der Römer. Die Weihung des Tempels war den zwei Gottheiten Haroeris und Sobek gewidmet. Sie wurden getrennt voneinander verehrt. Daher stammt die Bezeichnung Doppeltempel von Kom Ombo.
Über die Dauer der Jahrhunderte hat die Substanz des Mauerwerks sehr gelitten. Die Naturgewalten wie Erosion und Hochwasser sowie der Zahn der Zeit haben tiefe Spuren im Doppeltempel von Kom Ombo hinterlassen.
Die Ruinen des Doppeltempel von Kom Ombo waren viele Jahre zum größten Teil mit Sand bedeckt. 1893 begann man, die Ruinen auszugraben und anschließend zu restaurieren. Ein bis ins 19. Jahrhundert vor dem Tempel stehendes Geburtshaus wurde mit einem Teil der westlichen Umfassungsmauer vom Nil-Hochwasser weggespült. In der heutigen Zeit ist der Doppeltempel von Kom Ombo ein touristischer Anziehungspunkt und die Besichtigung wichtiger Bestandteil der Nilkreuzfahrten.
Die Besonderheit des Doppeltempel von Kom Ombo
Das Besondere am Doppeltempel von Kom Ombo ist, dass in ihm, statt wie in anderen altägyptischen Sakralbauten nicht nur eine, sondern zwei Gottheiten getrennt voneinander angebetet wurden. Sobek war der krokodilköpfige Schöpfergott, vorher auch Fruchtbarkeits- und Wassergott genannt. Ihm war die rechte, nilabgewandte Seite des Tempels geweiht. Haroeris, der als Himmels-, Licht- und Kriegsgott galt, war die linke, nordwestliche Hälfte des Tempels geweiht. Als Erscheinung des Gott Horus trug er einen Falkenkopf. Nach dem Erscheinungsbild dieser beiden Gottheiten wurde der Tempel von Kom Ombo gleichzeitig „Falkenschloss“ als auch „Haus des Krokodil“ genannt. Beide Gottheiten bildeten jeweils eine Triade mit zwei anderen Göttern. Sobek ging eine Verbindung mit Chons und Hathor ein, Haroeris mit Pa-neb-taui und Ta-senet-nofret. Der Bau wurde nie komplett fertiggestellt, obwohl bis ins 2. und 3. Jahrhundert nach Christus daran gebaut wurde.